Berichte

Was bewegte mich zur Hospizarbeit?

Ich habe vor vielen Jahren meine schwerkranke Mutter in ihren letzten Stunden begleitet… und ich fühlte mich damals so unvorbereitet, überfordert, unwissend, erschreckt, hilflos, ängstlich…

Was passierte da???

Ich wollte es verstehen, nicht länger wegschieben, fürs nächste Mal vorbereitet sein.

Nach meiner ehrenamtlichen Hospizausbildung kann ich heute sagen, was es für ein Lebensschatz ist, sich mit der Endlichkeit, auch der eigenen, dem Sterben auseinanderzusetzen, um gut „da zu sein“ in der Sterbebegleitung und im Leben.

Die Arbeit in unserem Erwachsenendienst in Zahlen aus dem Jahr 2022

Statistik

Können Zahlen ausdrücken, was wirklich war? Auf der einen Seite nein, weil alles, was in unserem Dienst geschehen darf immer mit Begegnung und Beziehung zu tun hat. Und dies ist zutiefst menschlich und kann nicht in einer oder mehreren Zahlen auf das Papier gebracht werden. Auf der anderen Seite drücken sie dennoch zu einem Teil aus, was war und was hiermit auch gewürdigt und bedankt werden soll.

Dem Sterben Leben geben

Viele von uns haben in der Familie erlebt, dass Angehörige allein verstorben sind. Aus dieser eigenen Erfahrung – und motiviert durch Pfarrer Renz – habe ich mich für den Kurs der Hospizinitiative angemeldet.

Wie eindrucksvoll hat die Hospizarbeit die Situation sterbender Menschen und ihrer Angehörigen verändert. Sie hat gezeigt, dass Menschen in dieser Lebensphase dank dieser ehrenamtlichen Unterstützung im Kreis ihrer Familie sein können, Ängste und Trauer teilen können, Nähe spüren, Wärme erfahren und ihre Würde behalten können. 

Die Hospizgruppe Steinheim-Murr-Erdmannhausen

Meine erste Begleitung hat in mir einen tiefen Eindruck hinterlassen. Die hochbetagte Dame konnte keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen, das Bett nicht mehr verlassen, sie vermochte auch nicht mehr zu sprechen. Anfangs war es ihr noch möglich, ihren Durst anzudeuten, indem sie ihre Finger an den Mund führte. Die Begleitung geschah in Stille, auch mit Gebet und Liedern. Zurück bleibt bei mir eine große Dankbarkeit für die gemeinsamen Stunden, den intensiven Blickkontakt, in dem sich unsere Herzen begegneten. 

Die Hospizgruppe Steinheim-Murr-Erdmannhausen

Genau in dem Moment, als die Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling! (Peter Benray)

Schon mehrmals wurde ich gefragt, wie ich zum Hospizdienst gekommen bin. Ja, das war eigentlich Zufall. Anfang letzten Jahres war ein Amtsblatt von Erdmannhausen bei mir im Briefkasten, es war eine Gesamtverteilung. Ich hab es einfach durchgeblättert und bin darin auf die Ausschreibung des Kurses für die ehrenamtliche Arbeit beim Hospizdienst gestoßen.

Die Hospizhaltung

Der diesjährige Schwerpunkt in unserem Dienst

Immer wieder sprechen wir von der Hospizhaltung - doch wenn wir es genau definieren sollen, dann tun wir uns doch schwer.

So hat die ÖHI die Hospizhaltung in diesem Jahr in den Mittelpunkt gestellt und den Ehrenamtlichen in den verschiedenen Bereichen unseres Dienstes die Möglichkeit gegeben, sich damit vertiefend auseinander zu setzen und sich dessen zu vergewissern, was wir tun und leben - in den Begleitungen, wie untereinander.

Spendenübergabe der Firma Flex, Steinheim

Das hundertjährige Jubiläum nahm die Firma Flex, Steinheim, zum Anlass im Juli einen großen Tag der Offenen Tür für die interessierte Öffentlichkeit anzubieten.

An diesem Tag konnte nicht nur die Firma und ihre Werkhallen besichtigt werden, sondern es gab auch eine köstliche Bewirtung um sich immer wieder zu stärken. Diese wurden organisiert oder betreut von der Paul-Aldinger-Schule und der Hospizgruppe Steinheim-Murr-Erdmannhausen.

Messe Pflege und Alter in Erdmannhausen am 01. Oktober 2022

Auf Initiative des Krankenpflegevereins Erdmannhausen versammelten sich am Samstag, 01. Oktober zahlreiche Anbieter von Leistungen rund um das alt werden und Pflege in der Halle auf der Schray in Erdmannhausen.

Auch die Hospizgruppe Steinheim-Murr-Erdmannhausen war mit einem Informationsstand vertreten und Ehrenamtliche der Gruppe konnten interessierten Besuchern den Dienst und die Unterstützungsmöglichkeiten erläutern.

Bericht einer Ehrenamtlichen aus der Hospizgruppe Steinheim-Murr-Erdmannhausen

Noch als wäre es gestern gewesen, erinnere ich mich an die Zeit vor vielen Jahren, als das Sterben meiner Großmutter, die mir sehr nahe stand, durch den ökumenischen Hospizdienst begleitet wurde und welche Entlastung das damals für uns Angehörige war. Ich erinnere mich, welche Ruhe die Begleiterin damals in unser Haus brauchte und welches Vertrauen meine Großmutter und wir auf Anhieb zu ihr hatten - wieviel Sicherheit es uns gab.

Damals, 2007, nahm ich mir vor: das möchte ich auch mal machen!